Statement zur Rolle des Arbeiter-Samariter-Bundes als gesellschaftspolitischer Akteur
Dieses Statement zur Rolle des Arbeiter-Samariter-Bundes als gesellschaftspolitischer Akteur erscheint notwendig, da verschiedene parlamentarische Initiativen in den letzten Jahren und auch in jüngster Zeit das Recht zivilgesellschaftlicher Organisationen auf politische Meinungsäußerung und politisches Handeln in Frage stellen.
Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) ist als Hilfs- und Wohlfahrtsorganisation untrennbar mit den Prinzipien sozialer Arbeit verbunden. Soziale Arbeit ist nicht nur eine professionelle Disziplin, sondern auch ein menschenrechtliches Mandat, das sich für die Würde, Teilhabe und Selbstbestimmung aller Menschen einsetzt. Gleichzeitig ist der ASB als zivilgesellschaftlicher Akteur mit über 1,5 Millionen Mitgliedern und mehr als 20.000 ehrenamtlich Engagierten im öffentlichen Raum tätig und äußert sich mit seinen Positionen und Handlungen faktisch politisch – auch wenn er parteipolitische Neutralität wahrt.
Politisches Handeln bedeutet, sich aktiv an der Gestaltung des Gemeinwesens zu beteiligen. Der ASB trägt dazu bei, indem er Räume für Begegnung schafft, demokratische Mitbestimmung fördert und sich für gerechte gesellschaftliche Strukturen einsetzt. In seinen Tätigkeitsfeldern – sei es in der Pflege, in der sozialen Sicherung oder in der Freiwilligenarbeit – verteidigt er grundlegende Rechte und fordert notwendige Reformen. So setzt er sich beispielsweise für faire Arbeitsbedingungen, die Begrenzung der Leiharbeit in der Pflege oder eine solidarische Finanzierung sozialer Dienstleistungen ein.
Wirkliche Veränderung entsteht nicht allein durch politische Entscheidungsträger, sondern auch durch das Engagement der Gesellschaft. Der ASB leistet einen wichtigen Beitrag dazu, dass Demokratie nicht nur auf Gesetzen basiert, sondern auf konkretem solidarischem Handeln. Der ASB zeigt, dass gesellschaftliche Verantwortung weit über unmittelbare Hilfe hinausgeht und darin besteht, soziale Gerechtigkeit aktiv mitzugestalten. Indem der ASB Herausforderungen benennt und Lösungen fordert, bleibt er eine gestaltende Kraft für eine gerechte und solidarische Gesellschaft.
Wer Hilfs- und Wohlfahrtsorganisationen in ihrem Wesen und ihrem Selbstverständnis als zivilgesellschaftliche Akteure und ihrer Gemeinwohlarbeit diskreditiert, stellt zugleich grundlegende Prinzipien unseres gesellschaftlichen Miteinanders und die Werte unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung in Frage.
Köln/Berlin, am 03. März 2025
Knut Fleckenstein
Bundesvorsitzender
ASB Deutschland e.V.
Dr. Uwe Martin Fichtmüller
Hauptgeschäftsführer
ASB Deutschland e.V.