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ASB-Geschichte

27.05.-01.06.: Ausstellung "Der ASB und der Nationalsozialismus" zu Gast in Barsinghausen

Barsinghausen. In Berlin haben Buchpräsentation und Ausstellung in den Räumen der Stifung "Topographie des Terrors" schon Furore gemacht. Nun kommt die Wanderausstellung "Der Arbeiter-Samariter-Bund und der Nationalsozialismus" endlich auch in die Region Hannover. Vom 27. Mai bis 1. Juni (geschlossen: Christi Himmelfahrt am 30. Mai) ist sie im ASB-Bahnhof in Barsinghausen zu sehen. Historikerin Marthe Burfeind, Co-Autorin des gleichnamigen Buches, wird am Eröffnungstag um 16 Uhr persönlich sprechen.

Erstmals legt der ASB eine unabhängige wissenschaftliche Untersuchung zu seiner Geschichte in dieser dunklen Zeit vor. Sie beleuchtet die regional sehr verschiedenen Schicksale der bedrängten ASB-Kolonnen. Bis 1933 rangen die in der Arbeiterbewegung verwurzelten und daher von den Nazis verhassten Samariter um das Fortbestehen ihres Verbandes. Dann wurde er von den neuen Machthabern aufgelöst und erst nach dem Krieg wiedergegründet. Doch was passierte in der Zwischenzeit? Die Autoren folgen den überraschend unterschiedlichen Wegen von einzelnen Samaritern zwischen Verfolgung und Verstrickung. ASB-Präsident  Franz Müntefering sieht genau hier die zentrale Bedeutung des Forschungsprojektes: In dem Verständnis der Entwicklungen, die zur gesellschaftlichen Akzeptanz der Nazi-Ideologie führten. Das gehe am besten, indem man die Zwänge und Handlungsmöglichkeiten einfacher Samariter beleuchte.

Der ASB-Bundesvorsitzende Knut Fleckenstein erläutert näher, warum der ASB die Studie in Auftrag gab: "Auch wenn der ASB 1933 verboten und als Institution aufgelöst wurde, hieß das ja nicht, dass die Samariter als Individuen aufhörten zu existieren. Was wurde aus den 52.000 Samaritern, den 1.200 approbierten ASB-Ärzten, den Masseuren, Pflegekräften, Kolonnen und den Erholungs- und Kindererholungsheimen nach der Auflösung des Arbeiter-Samariter-Bundes zum 1. September 1933 durch die Nationalsozialisten?"

Fleckenstein, Mitglied des Europäischen Parlaments, betont die Bedeutung dieses Themas für unsere Zeit. "Wir sind heute mehr denn je aufgefordert, uns unserer Geschichte zu stellen, um Zukunft gemeinsam zu gestalten: um der Opfer willen und damit auch um unserer selbst willen. Wir tragen Verantwortung dafür, dass eine Zeit wie der Nationalsozialismus nicht wiederkehrt, dass sich antisemitisches und ausländerfeindliches Gedankengut in Deutschland nicht noch mehr verbreitet, als es zur Zeit schon der Fall ist."

Die Ausstellung ist von Montag bis Freitag von 7 bis 17:15 Uhr, am Samstag von 8 bis 12 Uhr zu sehen.