Glücklich sein auf Grömitz
Mit Heinz-Jörg Nerge ist Ende Februar zum ersten Mal ein Fahrgast aus dem Schaumburger Land mit dem niedersächsischen "Der Wünschewagen" gereist. Für den todkranken 55-Jährigen und seine Frau ging es nach Grömitz – zum Fischessen, Glücklichsein, Abschiednehmen.
Silvester – es gibt wohl kaum eine Nacht, in der man hoffnungsvoller in die Zukunft blickt. Träume hat. Pläne schmiedet. So war das auch bei Heinz-Jörg Nerge und seiner Sonja. 2018 haben sie im Strandhotel Grömitz die längste Nacht des Jahres verbracht. Gehofft, gebetet, gewünscht, dass seine schwere Krebserkrankung endlich hinter ihnen liegen möge. Heute wissen sie: Das war eine trügerische Hoffnung. Der Tumor war längst nicht mehr aufzuhalten. Eine Heilung gibt es nicht.
Mehr als 20 OPs und Dutzende Klinik- und Rhehaaufenthalte liegen hinter dem 55-Jährigen, der inzwischen rund um die Uhr gepflegt werden muss. Heinz-Jörg Nerge wird sterben. In Grömitz ist er mit seiner Liebsten trotzdem noch einmal gewesen. Er hat Abschied nehmen können. Dank der ehrenamtlichen ASB-Helfer Stefanie Freitag und Michael Janzen vom niedersächsischen "Der Wünschewagen" war es für den Palliativpatienten aus dem Schaumburger Land möglich, auf der Rolltrage einen zauberhaften Tag an der Ostsee zu verbringen – Strandbummel, Besuch des Yachthafens und ein Dorschfiletessen im Lieblingsrestaurant inklusive. Das Lächeln, so erzählt Wunscherfüllerin Stefanie, habe sein Gesicht den ganzen Tag über nicht verlassen...