Agathe nimmt Abschied
Mit einer Wunschfahrt am Erntedanksonntag haben die Wunscherfüller Conny Oppermann und Michael Janzen eine 97-Jährige aus Ostfriesland noch einmal sehr glücklich gemacht: Die Reise führte die betagte Dame, die inzwischen in einer Pflegereinrichtung intensiv betreut wird, noch einmal in die eigenen vier Wände.
Manchmal geht alles ganz schnell. Zu schnell. So, wie bei Agathe*. Die 97-Jährige ist nach einem schlimmen Sturz vor einem Dreivierteljahr aus dem Krankenhaus direkt in ein Pflegeheim nach Aurich gezogen, hat seitdem ihr geliebtes Zuhause im zwei Stunden entfernten Sottrum (Rotenburg Wümme) nicht mehr gesehen. Sie konnte nicht Abschiednehmen von Nachbarn, von Altvertrautem, vom Grab ihres Mannes und den Eltern, die genau gegenüberliegen. Und ist deshalb todunglücklich.
Ihre Familie glaubt: Wenn sie noch einmal in die eigenen vier Wände könnte, würde der alten, schwerstkranken Dame das Loslassen leichter fallen. Und so begann der Erntedanksonntag für unsere Wunscherfüller Conny und Michael sehr früh - um 6 Uhr nämlich. Gemeinsam begleiteten die beiden ehrenamtlichen ASB-Helfer die Ostfriesin an ihren Sehnsuchtsort Nummer Eins. Sie fuhren mit ihr auf den Friedhof und trafen im alten Zuhause Familie und Freunde der 97-Jährigen. Dort gab es schließlich selbstgekochte Hochzeitssuppe und eine rundum zufriedene Agathe.
Die "Fahrgast-Familie" hat im Anschluss an die besondere Reise ihres betagten Oberhauptes dem Wünschewagen-Koordinationsteam eine berührende und sehr wertschätzende Rückmeldung gegeben. Der Schwiegersohn hat geschrieben:
„Alle Familienangehörigen sind von der Vorbereitung und Ausführung des Vorhabens durch alle Beteiligen des ASB mehr als sehr angetan.
Insbesondere hervorzuheben sind die Empathie und das herzliche Engagement, welches zu keinem Zeitpunkt wie Abwicklung einer
Routine gewirkt hat. Diese Aussage gilt sowohl für die telefonischen Vorauskontakte als auch für die Ehrenamtlichen, welche die Fahrt
durchgeführt haben. Diese Art von aufrichtiger Menschlichkeit und Respekt vor der nunmehr fast 98jährigen [...] Hauptperson der Unternehmung, war so nicht erwartet worden, insbesondere in dieser hektischen Zeit, welche anscheinend wenig Raum für Zuwendung läßt. Es war eine Freude mitzubekommen, daß es auch ganz anders geht, als eine Aufgabe mechanisch und zeitoptimiert abzuwickeln.
Für uns als Familienbeteiligte war es wie ein mittleres Wunder zu sehen, daß die von Ihnen ermöglichten Erlebnisse zu einer sprudelnden, teils heiteren, Kommunikation verholfen haben, [...]. Das Eintauchen in die Erlebnis- und Gedankenwelt der Betroffenen ist Ihren Ehrenamtlichen vollständig gelungen. Wir können nur einfach herzlichen Dank sagen, weil weitere Worte fehl am Platze wären.“