Agnes beerdigt ihren jüngsten Sohn
"When it rains, look for rainbows. When it's dark, look for stars" ... "Treffender", so sagt Wunscherfüllerin Sarah Schieffer, als es auf einer großen Tafel im Eingangsbereich des Holiday Inn in Lübeck steht, "kann man diese Wunschfahrt nicht zusammenfassen". Es war ein besonderer Reisegrund, der die Wünschewagen-Crew aus Niedersachsen Anfang Februar in die Hansestadt geführt hat. Ein besonders trauriger. Palliativpatientin Agnes* hat ihren Sohn beerdigen müssen.
Ihren Jüngsten. Das Kind, das seine schwerstkranke Mama eigentlich zu diesem Zeitpunkt im Emsland besuchen wollten. Auf den sie sich gefreut hat. Der von ihr Abschied nehmen wollte. Und von dem jetzt sie völlig unerwartet Abschied nehmen musste. Ohne die professionelle und fürsorgliche Begleitung der beiden ehrenamtlichen Rettungssanitäter Sarah Schieffer und Florent Banjska und ohne den Wünschewagen hätte sich die 74-Jährige nicht mehr auf dem Weg machen können.
"Wir haben versucht, ihr einen 'Transport mit Komfort' zu ermöglichen, den beschwerlichen Weg so unbeschwert wie möglich zu machen", betont Wunscherfüllerin Sarah, die sichtlich berührt ist von dieser ergreifenden Fahrt in den hohen Norden. Aber auch vom liebevollen Umgang der Familie, die trotz der eigenen Trauer, auch die beiden jungen Wunscherfüller und ihre Gefühle im Blick hatte: "Wir wussten anfangs nicht, wie wir uns in diesem trauernden Kreis verhalten sollen. Wir wollten nicht stören und trotzdem alles für unseren Fahrgast tun. Aber die Familie hat sich so liebevoll gekümmert, uns mit offenen Armen empfangen", sagt Sarah. Vor allem Fahrgast Agnes habe den beiden Ehrenamtlichen versichert, wie wichtig sie bei dieser Beerdigung waren. Und das nur durch ihr Zutun alle ihre letzten Wünsche in Erfüllung gegangen sein. Kurzum: Das sich ihr Engagement für sie wie "Sterne in der Dunkelheit" angefühlt habe ... Unser Dank geht an unsere wunderbare ASB-Crew, aber auch an die Familie, die sich uns in dieser besonderen Situation anvertraut hat.
*Name geändert