ASB-Klinik bereitet sich auf Corona-Katastrophe vor
Das vom ASB Lüneburg gegründete Krankenhaus in Serrekunda/Gambia arbeitet seit Mitte März 2020 im Krisenmodus und bereitet sich auf eine Welle von Covid-19-Kranken vor. Experten und UN-Organisationen warnen davor, dass die Pandemie Afrika schwer treffen wird und zum Tode von Millionen Menschen führen könnte. Die Pandemie stellt die Klinik vor große Probleme.
Es muss sich noch herausstellen, wie sich das Virus in Sub-Sahara-Afrika verhält, z.B. bei den dortigen hohen Temperaturen. Es gibt nur wenige Länder bzw. Regionen, die ausreichend vorbereitet sind. Marode Gesundheitssysteme sind schon ohne Corona völlig überfordert. In Gambia gibt es für 2,3 Mio. Menschen nur 10 Intensivbetten. Dazu kommt das große Ansteckungsrisiko. "Die Menschen leben auf engem Raum in Großfamilien und Clans zusammen", erklärt Klinik-Leiterin Gudrun Lehmbeck. "Soziale Distanz ist kaum möglich." In der ASB-Klinik wurde die Rettungswagen-Garage zum Isolierbereich mit Liegen und Sauerstoff umgestaltet, um Verdachtsfälle schnell versorgen zu können. Zum Glück ist von der Ebola-Krise in Westafrika 2014/15 her noch etwas Schutzbekleidung vorhanden.
Medikamente und Schutzmaterialien werden aber nicht ausreichen. Außerdem leidet das Krankenhaus wie das ganze Land unter den allgemeinen Lieferengpässen während der Pandemie, da im Land kaum etwas produziert wird. Gambia ist auf massive Hilfe von außen angewiesen. Die ohnehin schwache Wirtschaft liegt brach, viele verlieren ihren Job. "Rücklagen hat der Großteil der Bevölkerung nicht, eine daraus resultierende Hungersnot stellt die größte Bedrohung dar", so Gudrun Lehmbeck.
Auch finanziell ist die Krise eine große Herausforderung für die Klinik. Die Ebola-Krise führte seiner Zeit zu explodierenden Reis-Preisen, das kann auch jetzt passieren. Patienten werden die Kosten für ihre medizinische Versorgung nicht aufbringen können und müssen daher subventioniert werden. Das Klinikpersonal wird am Limit arbeiten. Um die Sicherheit der Angestellten zu gewährleisten, muss versucht werden, die Angestellten sicher zum Dienst zu befördern, da Sammeltaxis nicht benutzt werden sollen. Momentan brechen zudem die Einnahmen weg, weil die Menschen Angst haben, wegen eines Ansteckungsrisikos in die Kliniken zu gehen. Noch – denn das Team des Krankenhauses um Gudrun Lehmbeck und Beatrice Weigelt aus Lüneburg rechnet damit, bald überrannt zu werden.
Der ASB auf Bundes-, Landes- und Kreisebene hat den ASB Gambia bereits finanziell unterstützt, auch Projektpartner wie "Ärzte helfen" und der Verein "Drive to help" haben bereits gespendet. Nichtsdestotrotz freut sich der ASB Gambia über jede Zuwendung, jeder Euro kommt an und hilft.
Spendenkonto:
ASB Gambia
Sparkasse Lüneburg
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BIC: NOLADE21LBG
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